Mittwoch, 19. November 2008

innerorts




innerorts entsteht in Zusammenarbeit mit den BewohnerInnen der Gemeinde Saas.

Worum geht es bei dem Projekt ?
innerorts bezieht sich in neuer Weise auf die alte Prättigauer Tradition des Hausspruchs. Wie dort werden auch bei innerorts Texte (aus der Ich-Perspektive) auf Mauern und Hauswände geschrieben. Die Grundlage dafür bilden OrtsGespräche die ich (Angelika Böck) mit den TeilnehmerInnen des Projektes führe.


Wie laufen die Ortsgespräche ab?
Gemeinsam mit dem Teilnehmer oder der Teilnehmerin besuche ich den von ihm/ihr benannten Ort und befragt sie/ihn nach ihrem/seinen persönlichen Bezug oder Erlebnis dazu.
Alle Gespräche werden vertraulich behandelt und die Texte, bzw. deren Zuordnung zur jeweiligen GesprächspartnerIn von mir garantiert anonym gehandhabt. Alle TeilnehmerInnen des Projektes werden jedoch in Veröffentlichungen über innerorts namentlich genannt.


Worum geht es in den Ortsgesprächen?
Um diejenigen Orte, die für die Saaserinnen und Saaser von persönlicher und emotionaler Bedeutung sind - weil dort etwas wichtiges passiert ist, weil der/die Befragte sich dort besonders wohl fühlt, gut nachdenken kann oder früher eine wichtige Entscheidung getroffen hat. Für den einen ist das die eigene Küche, der Garten oder die Hausbank, für den/die andere(n) der Gipfel eines bestimmten Berges, ein immer wieder begangener Pfad oder ein alter Baum.


Wie entstehen die Texte?
Die in den Ortsgesprächen getroffenen Aussagen der ProjektteilnehmerInnen verdichte ich zu kurzen Texten.


Wer kann sich an innerorts beteiligen?
alle Saaserinnen und Saaser beteiligen, sowie alle Personen, die einen Bezug zu Saas haben.


Welche Wände werden ausgewählt und wie finden Text und Wand zueinander?
Einige Wände werden von der Gemeinde Saas zu Verfügung gestellt. Hier entscheide ich welcher Text auf welcher Wand zu stehen kommt. Gibt eine Privatperson eine Wand zur Beschriftung frei, lege ich ihr alle, zum jeweiligen Zeitpunkt zu Verfügung stehenden, Texte zur Auswahl vor.


Wer bringt die Texte an die Wand und wie wird das gemacht?
Alle Texte werden von Heidi Roth (Grafikerin, Saas) im selben Schrifttyp und in derselben Schriftgrösse gesetzt und zu digitalen Produktionsvorlagen aufbereitet. Diese lässt Alain Vocat (Malermeister, Zürich) auf eine Negativ-Beschriftungsfolie mit Trägerpapier ausplotten. Zu dritt bringen wir, teilweise auf Gerüsten, die bis zu 2,5 m breiten Folien an den entsprechenden Wänden, die Alain zuvor mit dem Hochdruckreiniger gereinigt, vorbehandelt oder sogar neu gestrichen hat, an. Mit der Spritzpistole sprüht Alain die Farbe (Anthrazit) durch die Negativfolie direkt auf die Wand. Das Farbmaterial ist der jeweiligen Wandbeschaffenheit angepasst, so dass es jahrelang haftet.


Wieviele Texte wurden bisher realisiert?
Die ersten neun Beschriftungen wurden im Mai 2008 angebracht, weitere drei kamen im Oktober 2008 hinzu.


Wie viele Beschriftungen werden insgesamt angebracht und wo? Die Anzahl der Texte ist von der aktiven Beteiligung der SaaserInnen abhängig. Texte können an allen geeigneten Hauswänden und Mauern innerhalb des Gemeindegebiets angebracht werden.


Wie lange verbleiben die Texte vor Ort?
innerorts ist als permenente Intervention in den Öffentlichen Raum konzipiert. Die "Lebensdauer" der einzelnen Beschriftungen ist von der Witterung, bzw. der Entscheidung der jeweiligen WandeigentümerInnen abhängig.


Wie und wann geht es weiter?
im
Juli 2009 findet vorraussichtlich die III. Realisierungsrunde statt. In diesem Zusammenhang werde ich weiter OrtsGespräche mit den SaaserInnen führen und neue Standorte besprechen. Denn diese beiden Elemente bilden die Grundlage für die darauffolgende Realisierungsrunde (IV) im Jahr 2010.


Von wem geht das Ganze aus?
innerorts ist ein Kunstprojekt von Angelika Böck, dass im Rahmen des von Peter Trachsel und dieHasena initiierten MUSEUM IN BEWEGUNG entsteht. Das Projekt wird von der Gemeinde Saas unterstützt.


Wer finanziert innerorts?
dieHasena stellt den am MUSEUM IN BEWEGUNG beteiligten Künstlerinnen und KünstlerInnen, also auch mir, zunächst nur eine Aufenthaltspauschale zu Verfügung (2.000 CHF/Jahr). Die Künstlerhonorare sind abhängig von Sponsorengeldern.
Die Gemeinde Saas übernimmt einen Unkostenbeitrag für die Grafikerin Heidi Roth.
Alain Vocat (Malermeister, Zürich) realisiert die Arbeit innerorts kostenlos, stellt sämtliche Material und finanziert das Plotten der Folien.


Ist innerorts für die TeilnehmerInnen mit Kosten verbunden?

Nein


Wie kann man das MUSEUM IN BEWEGUNG und/oder die Arbeit innerorts unterstützen?
Wenn Sie das MUSEUM IN BEWEGUNG oder die Arbeit innerorts unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an dieHasena, bzw. an die Gemeinde Saas oder an mich.

Wenn Sie eine Wand für innerorts zu Verfügung stellen oder ein Ortsgespräch mit mir führen möchten, melden Sie sich bitte bei:


Angelika Böck
Marktstrasse 2
80802 München
Tel: 0049-(0)89-21949557
kontakt@angelika-boeck.com
www.angelika-boeck.de

oder einer der hier angegebenen Personen:

Heidi Roth
Raschnal
7242 Saas
Tel: 0041-(0)81-3321416
roth@kommunikativ.ch


Gemeinde Saas
Herrn Rolf Rauber, Gemeindekanszlist
0041-(0)81-3321555


dieHasena
Peter Trachsel
Dalvazza
CH-7240 Küblis
Tel.:+41 +81 3321173
mobil +41765319716
hasena@sunrise.ch
http://www.museumpraettigau.ch/

wie geht es weiter?

Vom 31.Juli bis zum 9. August 2009 wird unser Realisierungsteam (Alain Vocat, Heidi Roth und ich - jede(r) freiwillige HelferIn ist natürlich herzlich zur Mitarbeit eingeladen) neue Beschriftungen anbringen und ich werde neue Ortsgespräche (die Grundlage der nächsten Texte) mit den Saaserinnen und Saasern führen.

Die nächste Runde (III):

Folgende Personen haben bereits einen Wand zu Verfügung gestellt:
Jakob Koch, Familie Schiebler-Joray, Familie Grass-Zimmermann, Peter Wehrli und die Madrisabahn Gmbh (Hacher Bernet).

Für ein Ortsgespräch haben sich bisher angemeldet: Rolf Rauber, Christian Lüscher, Bethli Weber und Ruth Egli

DANK allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, der Gemeinde Saas, allen VermittlerInnen (von TeilnehmerInnen und/oder Wänden) und natürlich Heidi Roth und Alain Vocat!




Freitag, 17. Oktober 2008

Runde II

Im Oktober 2008 wurden drei Textwände realisiert:

Hütte Olga Zimmermann, Trumalinis



Stützmauer Ecke Alte Gasse/Hauptstrasse




Haus Familie Gujan, Alte Gasse

Auch die zweite Runde der Abeit innerorts wurde von Alain Vocat (Zürich) gesponsert und realisiert.Heidi Roth (Saas) setze alle Schriften und half bei der Beschriftung der Wände.

Montag, 8. September 2008

Runde I

Anbringen der ersten neun Schriften im Mai 2008


Heidi Roth und Alain Vocat beim ablösen der Schablone





Die erste Runde der Arbeit innerorts wurde von Alain Vocat (Zürich) gesponsert und realisiert.Heidi Roth (Saas) setze die Schriften und half bei der Beschriftung.

Sonntag, 7. September 2008

Texte I (Auswahl)






























mehr dazu unter: www.angelika-boeck.de

Donnerstag, 26. Juni 2008

Standorte





Donnerstag, 19. Juni 2008

Bilder der Wände I

Die ersten 9 Textwände wurden im Mai 2008 realisiert:



















Texte lesen unter: www.angelika-boeck.de

Mittwoch, 11. Juni 2008

die KünstlerIn



Angelika Böck

www.angelika-boeck.de


ihre Gastgeberin:
Heidi Roth
CH-7247 Saas i.Prättigau

innerorts:
Konzept, Gespräche, Texte: Angelika Böck
Satz/Text: Heidi Roth
Sponsor der Arbeit und Realisation: Alain Vocat



"14 Räume für die Kunst oder wenn es dunkel wird im Tal“ fordert die Auseinandersetzung mit einem konkreten Ort, seinen Gegebenheiten, Bewohnerinnen und Bewohnern. Das ist für eine künstlerische Arbeit nichts Besonderes. Die Tatsache, dass 14 Künstlerinnen und Künstler – jeder in einer von 14 Gemeinden eines Tals – ihre Arbeit über einen Zeitraum von 6 Jahren realisieren schon. Das hat mich gereizt.

Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, mir im Rahmen einer Einladung von Peter Trachsel (dieHasena) zu Ospiti 2007 (einem Projekt, bei dem je ein Künstler für vier Wochen zu Gast in einem Prättigauer Haushalt wird) die Gemeinde Saas, für die ich zuständig sein sollte, gründlich anzusehen. In diesem Zusammenhang hatte ich die Aufgabe einen „öffentlichen Spaziergang“ zu organisieren. Dieser führte mich zu den Saaserinnen und Saasern und durch ihre Häuser.

Beim Spazierengehen, bei den Saaserinnen und Saasern und bei ihren Häusern ist es geblieben: innerorts entsteht in Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinde. Jeder Teilnehmer und jeder Teilnehmerin zeigt mir denjenigen Ort, der für ihn/sie von privater Bedeutung ist - weil er/sie sich dort wohl fühlt, weil dort etwas etwas für ihn/sie Wichtiges passiert ist, den er/sie aufsucht wenn er/sie traurig ist, allein sein will oder weil er/sie dort einfach nur besonders gut nachdenken kann. Stets sind es Orte, an die die SaaserInnen im Laufe ihres Lebens immer wieder zurückkehren.

Aus dem, was mir die Einzelnen über ihren ganz persönlichen Ort sagen, verfasse ich kurze Texte, die später auf Mauern und Hauswände im gesamten Gemeindegebiet geschrieben werden. Die Beschriftungen werden jedoch nicht, wie bei der alten Prättigauer Tradition des Hausspruches – auf die sich die Arbeit innerorts bezieht – mit der Hand gemalt, sondern mittels Schablonentechnik in immer derselben Schrift aufgebracht.